Donnerstag, 3. Februar 2011

Gutes Brot nachgebacken



Ich habe ja vor ein paar Wochen zu meiner großen Freude das Buch „Gutes Brot- Genuss und Lebensfreude mit einer einfachen Delikatesse“ von Roswitha Huber geschenkt bekommen. Ich habe jede Seite sehr aufmerksam durchgelesen und viel Wissenswertes über Brot backen erfahren. Liest man das Buch, spürt man mit welcher Leidenschaft Roswitha Huber Brot bäckt. Meine Tante machte im Herbst bei Roswitha einen eintägigen Brotbackkurs auf der Kalchkendlalm und wurde auch vom Brotbackfieber erfasst. 1996 gründete Roswitha Huber ihre „Schule am Berg“ in Rauris/Salzburg. Seit damals versucht sie Kindern und Erwachsenen die Landwirtschaft und das Brot backen näherzubringen. Zu meinem Geburtstag habe ich von meinen Eltern einen Brotbackkurs bei Roswitha im wunderschönen Rauris geschenkt bekommen. Ich freue ich mich schon sehr darauf. Leider muss ich noch bis zum Sommer warten, denn Roswitha bietet nur von Juli bis August die eintägigen Brotbackkurse an. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. So werde ich einfach in den nächsten Monaten die Brotrezepte aus ihrem Buch ausprobieren.
Nach langem hin und her, welches Brot zuerst gebacken werden sollte, entschied ich mich für das "Eutiner Bierbrot" mit Natursauerteig. Eutiner? Was oder wer soll das sein?...dachte ich mir beim Lesen des Rezepts. Nach einer kurzen Recherche auf Wikipedia wurde ich schnell fündig. Eutin ist eine deutsche Stadt im nördlichen Bundesland Schleswig-Holstein.


Natursauerteig hatte ich bis jetzt noch bei keinem Brot verwendet. Das besondere an diesem Vorteig ist, dass keine Hefe verwendet wird. Es wird nur lauwarmes Wasser mit Roggenmehl zu einem dickflüssigen Teig verrührt und täglich mit Wasser und Mehl vermehrt. Dieser Vorgang dauert 4 Tage.
Diesmal wollte ich etwas mehr Sauerteig zubereiten als nötig. Denn Rest werde ich Abbröseln (Genauer beschrieben unter Vorteige).
Am Rezept habe ich nicht viel verändert, ich habe nur das Weizenmehl reduziert und mit Hafermehl ersetzt. Da Roswitha Huber in ihrem Buch von der Südtirolerin Klara Früh erzählte, die ihrem Brot immer einen Teil Hafermehl beifügt, wollte ich dies auch mal ausprobieren. Frisch gemahlenes Hafermehl habe ich mir in meinen Lieblingsbioladen besorgt. Wer kein Hafermehl bekommt, muss nur Nackt-Hafer fein mahlen lassen.
Ich habe mich genau an das Originalrezept gehalten. Ich habe nur die erste Teigruhe von 30 auf eine Stunde verlängert und die zweite Teigruhe auch verdoppelt. Das hat dem Brot absolut nicht geschadet. Laut Zeitangabe von Roswitha Huber braucht das Brot 50-60 min. Ich ließ es aber nur 35 min im Ofen. Beim nächsten Versuch werde ich das Brot aber noch weitere 10 min backen.


Kleine Warenkunde
Der Nackt-Hafer (Avena nuda) ist eine Getreideart aus der Gattung Hafer. Diese Haferart wird als nackt bezeichnet, weil die Spelze beim Dreschen vollständig abfällt. Nackt-Hafer hat einen im Vergleich zu anderen Haferarten höheren Gehalt an Fett- und Bitterstoffen. Diesem Hafer wird ein hoher Stellenwert in der vollwertigen Ernährung eingeräumt. Nur mit Hafermehl kann man kein Brot backen, denn es hat keinen Kleber und quillt nicht auf. (Quelle: Wikipedia)



Zutaten für ein Brot
50 g Leinsamen
50 g Sonnenblumenkerne
50 g Sesam
1/8 l heißes Wasser
200 g Weizenbrotmehl type 1600
100g Hafermehl
175 g Roggenmehl Type 960
¼ l Bier
20 g frische Hefe
15 g Salz

Zubereitung
Die Kerne mit dem Wasser 2 Stunden in einer Schüssel quellen lassen. Alle Zutaten miteinander vermischen und zu einem glatten Teig kneten. Den Teig abgedeckt eine Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen. Teig nochmals kneten und zu einem Laib formen. In einem bemehlten Gärkorb legen und weitere 40 min gehen lassen. Laib auf ein mit Backpapier belegtes Backblech stürzen und kreuzweise einschneiden. Mit etwas Bier bestreichen. Das Brot im vorgeheizten Ofen bei 250°C einschieben, dann die Hitze auf 200°C zurückschalten. 45 min backen.


Eingereicht bei yeastspotting.

7 Kommentare:

ostwestwind hat gesagt…

Also Eutiner Brot ist einfach eine Phantasiebezeichnung, aber Eutin im nördlichsten Bundesland Deutschlands, ist als Rosenstadt bekannt und hat eine nette Gasthausbrauerei, vielleicht passt das Brot besonders gut zum Bier. Lecker schaut's jedenfalls aus.

Außerdem hat Eutin ein wunderhübsches Schloss und ist als Festspielstadt nicht unbekannt.

Liebe Grüße aus Schleswig-Holstein

Lutz hat gesagt…

Hallo Lisa,
das Buch hat mich auch neugierig gemacht. Ich werde bald einige Rezepte daraus testen.

Eine Frage zur Krume: sie sieht in deinem Bild etwas bröselig aus. Ist sie das auch oder täuscht das Foto?

Bist du zufrieden mit dem Rezept?

Lisa ♥ hat gesagt…

@ostwestwind: Danke für deine Info.Ich dachte mir auch schon, dass es sich wohl um einen Fantasienamen handelt.
@Lutz: Die Krume sieht deshalb etwas bröselig aus, da ich das Brot anstatt den 50 min nur 35 min gebacken habe. Aus Angst es könnte zu trocken werden.

Marlis hat gesagt…

Lecker! Das werde ich demnächst versuchen.

Danke aus der USA

Nina hat gesagt…

Das sieht gut aus Lisa! Steht auf der Nachbackliste :).

Lisa ♥ hat gesagt…

@Marlis, Nina: Viel Freude beim Nachbacken.

Petra hat gesagt…

Bin erst vor kurzem auf deinen Blog gestoßen und begeistert von dem Bierbrot!

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