Freitag, 3. Dezember 2010

Süßes aus dem Weihnachtshaus



Euphorisch fang ich jedes Jahr an
kauf´ Mehl, Eier und Marzipan,
Vanillezucker, Schokolade,
und nicht vergessen, Marmelade !
Zuckerstreusel und Kokosflocken
Rum und Butter, sonst wird´s zu trocken !

Dann wird geknetet, gerührt und gewogen
der fertige Teig zu Kipferl verbogen….
Das ist mir noch nie so richtig gelungen,
na ja, egal, sie werden trotzdem verschlungen.
Ich kann die Keks Ausstecher nicht finden
ich frag´ mich wohin die immer verschwinden!
Das gibt’s ja nicht, langsam werd´ ich nervös
und nach langem Suchen bin ich schon bös!
Beim Stöbern hab ich den Spritzsack entdeckt,
der hat sich hinter dem Nudelholz versteckt.
Wo sind die verdammten Ausstech Dinger?
Im Kastl zwick ich mir noch ein den Finger..
na endlich, gefunden, jetzt den Teig ausrollen
und nun ist wieder das Teigbrett verschollen!
Ich weiß, dass ich´s vor einem Jahr noch hatte,
is wurscht, jetzt mach ich´s auf der Küchenplatte.

Nun wird der Teig aus dem Kühlschrank geholt
und auf der Arbeitsplatte ausgerollt...
Da bleibt er picken, also Mehl, das Glatte,
das Problem ich letztes Jahr auch schon hatte !
Ich walke und mache, bin fröhlich und munter
und dabei fällt die Packung mit den Eiern runter.
Ich nehm´ schnell das Zewa wisch und weg
dabei rutsch ich aus und ich lieg´ im Dreck,
im Fallen das glatte Mehl mitgerissen
jetzt find ich das Ganze schön langsam besch....

Schnell alles putzen und ich zieh mich um
und dann mach ich weiter mit frischem Schwung.
Ich lass mich von so was nicht unterkriegen,
aus dem Radio tönen Lieder vom Frieden.
Laut sing ich mit, oh du fröhliche Zeit
und leg die Teigsterne auf dem Backblech bereit.
Das Backrohr hab ich schon aufgedreht
180 Grad, wie´s im Kochbuch steht !
Dann schieb ich das Blech mit den Sternen hinein
nach kurzer Zeit schon duftet es fein.

Dann läutet das Handy, meine Tochter ist dran
und ich rauch mir jetzt schnell a Zigaretterl an.
Wir plaudern und reden, wir lachen und scherzen
ich zünd am Adventkranz schnell an zwei Kerzen.
Ach, ist das gemütlich, der Kerzenschein
und der Duft aus der Küche, das finde ich fein.
Sie erzählt mir von ihrer Kollegin, der doofen.....
ich verschwende keinen Gedanken an die Kekse im Ofen.

Doch plötzlich durchfährt´s mich wie ein Blitz
während ich hier so gemütlich sitz´,
werden die Zimtsterne zu schwarzen Kohlen
schnell muss ich sie aus dem Backrohr holen.
Natürlich die Finger dabei verbrannt
alle fünfe, auf der rechten Hand.
Vor Schmerz lass´ich das Backblech fallen
meine Schreie hört man weithin hallen.

Jetzt duftet es freilich gar nicht mehr gut
schön langsam packt mich kalte Wut.
Balkontür auf, alle Fenster auch
damit sich verziehen Gestank und Rauch.
Derweil ich verarzte meine verbrannte Hand,
setzt der Luftzug den Adventkranz in Brand.
Aus dem Augenwinkel seh´ ich es brennen
schnell um einen Wassereimer rennen,
ich kippe das Wasser über den Tisch
das Feuer erlischt, nach einem lauten Zisch.

Im Radio singt jemand "Alle Jahre wieder"
ermattet sink´ ich zu Boden nieder.


Ich hoffe ich habe euch nun mit diesem Gedicht nicht die Motivation zum Kekse backen genommen, aber ich fand es so herrlich ehrlich. Wer nun keine Zimtsterne backen will, wie wär´s mit den meinen?
Linsenkekse? Manche werden sich nun denken, was ist mit Lisa los… Zu viel Punsch am Weihnachtsstand getrunken. Nein, nein…Ich kann euch beruhigen, bei mir ist alles okay und ich bin Herr (bzw. Frau) meiner Sinne. Ich habe dieses Rezept in der Brigitte Extra 24/2009 gefunden und ich wollte dieses süße Linsen-Experiment einfach mal ausprobieren. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Oder anders gesagt, wer nichts Neues ausprobiert, kann besondere Gaumenfreuden (vielleicht) verpassen.
Mein Geschmacksergeb(l)nis:
Die Kekse schmecken wirklich sehr gut. Das Aroma der Linsen ist kaum wahrnehmbar und geben den Keksen aber eine raffinierte Geschmacksnote. Am Besten man lässt sie 1-2 Tage gut gekühlt durchziehen. So können sich die Aromen noch besser entfalten.

 
Zutaten für ca. 40 Stück
100 g Belugalinsen
90 g Zucker
70 g Zartbitterschokolade 55%
2 EL Schlagsahne
170 g Mehl
80 g Kokosraspeln
120 g weiche Butter
1/2 TL Meersalz
*ersatzweise Vanillezucker

Zubereitung
Linsen waschen und mit 300 ml Wasser und Vanillegewürzsirup aufkochen. Abgedeckt bei kleiner Hitze etwa 50 min weich kochen. Gelegentlich umrühren. 25 g Zucker und 1/4 TL Salz zu den gekochten Linsen geben und mit dem Pürierstab fein pürieren. Schokolade fein hacken und mit der Sahne unter das heiße Linsen-Vanillepüree mischen.
Mehl, Kokosraspeln, restlichen Zucker und restliches Salz in einer Rührschüssel vermischen. Die weiche Butter in kleinen Stückchen darüber verteilen. Alle Zutaten mit den Händen schnell zu feinen Streusel verarbeiten. 2/3 vom Streuselteig auf dem Backpapier belegten Backblech verteilen und mit den Händen fest zu einem Teigboden zusammendrücken. Die Linsen-Schokofüllung darauf verteilen. Restliche Streusel gleichmäßig darüber streuen, etwas andrücken und den Linsenteig bei 180 °C 35 min goldbraun backen. Aus dem Ofen herausnehmen, auf dem Blech abkühlen lassen. Zuerst 2 x 4 cm große Streifen und dann in gleichmäßige Würfel/Rechtecke schneiden.





 

2 Kommentare:

barcalex hat gesagt…

Ja, das Gedicht hat einen wahren Kern. Und Linsen in den Keksen klingt sehr exotisch - mal schauen.

Anne hat gesagt…

Ich trau mich das mit den Linsen immer nicht, obwohl das mal wieder gelungen klingt :)

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